Die Bedeutung der Schutzverantwortung in den Resolutionen 1970 und 1973 des Sicherheitsrates

Um zahlreichen humanitären Katastrophen durch innerstaatliche gewalttätige Auseinandersetzungen zu begegnen, hat eine Kommission, die auf Initiative Kanadas eingerichtete wurde und aus Experten des Völkerrechts verschiedener Nationalitäten bestand, im Jahre 2001 das Konzept der Responsibility to Protect (R2P) entwickelt. Dieser Ansatz basiert auf einem abgestuften Verantwortungsprinzip. Primär ist der jeweilige Staat für den Schutz seiner Bevölkerung verantwortlich. Nur wenn dieser nicht willens oder nicht in der Lage ist, wirksamen Schutz zu gewähren, geht die Schutzverantwortung auf die internationale Staatengemeinschaft über. In den Resolutionen 1970 und 1973 hat sich der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erstmals auf das Konzept der Schutzverantwortung berufen.

Kring, F. (2014). Die Bedeutung der Schutzverantwortung in den Resolutionen 1970 und 1973 des Sicherheitsrates. IFHV Working Paper, 4(1).